Der umweltfreundlichste Ziegelofen Europas steht in Tolkamer

Unser neuer Ziegelofen in Tolkamer reduziert die Kohlendioxidemissionen des gesamten Produktionsprozesses um 25 Prozent. In ganz Europa geht es nicht umweltfreundlicher. Der Ofen ist Teil unseres Plans, bis 2050 vollständig CO2-neutral Ziegel zu produzieren. Unsere Experten für die CO2-neutrale Produktion, Ton Bouma und Sander Baas, erläutern hier die wichtigsten Fakten unseres neuen Ofens.

25 Prozent weniger CO2-Ausstoß

Niemand weiß besser über den neuen Ofen in unserem Werk im belgischen Tolkamer Bescheid als Ton Bouma. Ton wurde buchstäblich auf dem Werksgelände geboren. Wo nach dem Abbau unseres Tons heute wieder 160 Hektar renaturierter Wildnis entstanden sind, befand sich früher der Bauernhof seiner Eltern. Bis vor etwa zehn Jahren wohnte er auch weiterhin direkt an der Werkseinfahrt. Und hier hat er mittlerweile 47 Jahre lang gearbeitet, die letzten Jahre sogar als Betriebsleiter. Vor seinem Ausscheiden in die wohlverdiente Rente planten und verwirklichten er und sein Nachfolger, Sander Baas, den Bau unseres neuen Tunnelofens.

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Als die alten Öfen vor mehr als 30 Jahren gebaut wurden, war das Thema Energieverbrauch nicht unbedingt bei jedermann auf der Agenda. Aber Zeiten ändern sich und Vandersanden geht gerne mit ihnen. Es war also höchste Zeit, über einen neuen, wesentlich energieeffizienteren Ofen nachzudenken.

Ton Bouma
Plant Manager Tolkamer

Deutlich günstigere Ökobilanz über den gesamten Lebenszyklus

Ton Bouma: „Bis vor kurzem hatte Tolkamer noch drei Tunnelöfen, die leider zu viel Energie verbrauchten, was zu einer hohen Umweltbelastung führte.“

Da der Energiebedarf für die Herstellung von Pflasterklinkern durch den neuen Tunnelofen jetzt aber um gute 25 Prozent geringer ist, weist das Produkt über seinen gesamten Lebenszyklus eine dramatisch bessere Umweltbilanz auf. Das Trocknen und Brennen von Pflasterklinkern erfordert nämlich immer noch viel Energie. Also hat die Einsparung einen riesigen Einfluss auf die eigentlich bereits recht günstige Ökobilanz. Denn immerhin haben Pflasterklinker eine durchschnittliche Lebensdauer von 135 Jahren und werden zu etwa 90 Prozent wiederverwendet. Aber es gibt immer Möglichkeiten, noch umweltbewusster zu sein.

„Als die alten Öfen vor mehr als 30 Jahren gebaut wurden, war das Thema Energieverbrauch nicht unbedingt bei jedermann auf der Agenda. Aber Zeiten ändern sich und Vandersanden geht gerne mit ihnen. Es war also höchste Zeit, über einen neuen, wesentlich energieeffizienteren Ofen nachzudenken“, sagt Ton Bouma.

Ein 240-Meter-Ofen

Die Lösung war eine gänzlich andere Konstruktion, die viel länger als die meisten Öfen und deutlich besser isoliert ist.

Ton Bouma: „Mit 240 Metern Länge ist unser neuer Ofen nicht weniger als 60 Meter länger als herkömmliche Öfen. Durch die Maximierung der Stapelhöhe auf 80 Zentimeter entspricht die Produktionskapazität dieses einen Ofens nun der unserer drei alten Öfen zusammen."

Ein 240-Meter-Ofen

Dickere und effektivere Isolierung

„Wir haben uns für die Konstruktion eines sehr langen Ofens entschieden. Brennen und Abkühlen kann nun in fein dosierbaren Schritten erfolgen, was den Ressourcenverbrauch reduziert“, sagt Sander Baas, Nachfolger von Bouma als Werksleiter in Tolkamer. „Die Produktionskapazität wollten wir unverändert lassen. Denn Nachhaltigkeit hatte für uns absolute Priorität, und wir kontrollieren auch ständig, ob unser Tunnel auch weiterhin nachhaltig und ressourcenschonend produziert.“

Der neue Tunnelofens reduziert den CO2-Ausstoß deutlich. Die Wände, der Boden und alle Rohre des Ofens sind mit einer hochwertigen und extrem dicken Isolierung ausgestattet, so dass Energie optimal genutzt werden kann.

Sander Baas: „Ein Tunnelofen ist an sich nichts Neues, aber die neueste Technologie bei den Gasbrennern und die Art, wie wir den Ofen isoliert haben, schon. Vandersanden investierte nicht weniger als 12 Millionen Euro in den Bau des Ofens und weitere 4 Millionen in die Feinabstimmung, die sechs Monate gedauert hat. Es war Teamarbeit, besonders auch mit unserem Lieferanten zusammen. Denn es gibt nur noch wenige qualifizierte Ofenbauer auf der Welt. Unser Ofen war wirklich eine maßgeschneiderte Sonderanfertigung.

Mit 240 Metern Länge ist unser neuer Ofen ganze 60 Meter länger als herkömmliche Öfen. Durch die Erhöhung der Stapelhöhe für die Ziegel auf 80 Zentimeter entspricht die Produktionskapazität dieses einen Ofens nun der unserer drei alten Öfen zusammen.

Sander Baas
NACHFOLGER VON TON BOUMA ALS WERKSLEITER IN TOLKAMER

Nachhaltiger Trockunungsprozess

Bei Vandersanden betrachten wir Nachhaltigkeit als einen ganzheitlichen Prozess. Nicht das Brennen der Ziegel verbraucht die meiste Energie, sondern das Trocknen. Beim Bau des neuen Ofens haben wir akribisch darauf geachtet, wie wir den Trocknungsprozess im Hinblick auf den Energieverbrauch optimieren können. Zum Beispiel fokussierten wir uns stark auf die Trockenkammern, die jetzt die Restwärme der Öfen nutzen, die wir sonst verloren hätten.

Nachhaltiger Trockunungsprozess

„Wir nutzen die gesamte Restwärme des Ofens, um die Ziegel vor dem Brennen zu trocknen", sagt Sander Baas. „Denn wenn wir allein den Trocknungsprozess energieschonender gestalten, wird der gesamte Prozess der Ziegelherstellung nachhaltiger.“

Insgesamt konnte Vandersanden die CO2-Emissionen der Produktion im Werk Tolkamer um 25 Prozent senken. Eine krasse Leistung, aber offensichtlich wird sich Vandersanden jetzt kaum zurücklehnen. Das Ziel ist es, CO2-neutral zu produzieren, und dafür blickt Vandersanden bereits in die Zukunft, ganze Dekaden voraus. Ton Bouma: „Wir bemühen uns in der gesamten Produktionsstätte, weniger Energie zu verbrauchen. So werden beispielsweise auf allen Fabrikdächern Photovoltaikanlagen installiert. Und bei der Anschaffung neuer Maschinen achten wir schon auf mögliches Energieeinsparungspotenzial. Außerdem haben wir die Reaktivierung des Be- und Entlade-Kais am Kanal beantraget, das in unmittelbarer Nähe des Werks liegt. Dadurch können wir die Anzahl der Transport-LKW auf der Straße weiter reduzieren.“

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