Das Gemeinschaftshaus (Schoten, BE): Ikonische Monolithen mit roten Ziegeln

Das Gemeinschaftshaus in Schoten ist ein nachhaltiges Meisterwerk von Bruno Spaas, Architekt bei Bruno Spaas Architectuur. Es sprengt nicht nur jede Vorstellungskraft im Zusammenhang mit Cohousing, sondern leistet auch einen Beitrag zur Gesellschaft und ist ein architektonisches Highlight. (Copyright Fotos: Pieter Frans Gerda Geerts)

Cohousing in Schoten

Das Gemeinschaftshaus in Schoten ist ein Cohousing-Projekt. Das bedeutet, dass jeder Bewohner eine eigene Wohnung hat, aber einen gemeinschaftlichen Raum und einen Garten mit anderen Bewohnern teilt. Bruno Spaas erzählt: „Wir hatten schon seit einiger Zeit ein Cohousingprojekt mit Pol Hicguet von Anapneusis vzw geplant. Als er uns für dieses Projekt anrief, wollte er ausdrücklich mit uns zusammenarbeiten. Bei dem Projekt handelt es sich um ein Gemeinschaftshaus, das Menschen dabei hilft, wieder ein selbstständiges Leben zu führen. Zum Beispiel ehemalige Gefängnisinsassen oder Obdachlose, die in Notunterkünften betreut wurden, denen es jedoch nicht gelang, erneut selbstständig zu leben. Wir haben insgesamt acht Wohnstudios für die Bewohner vorgesehen.“

Verbindungspunkt

Der Standort des Projekts spielt eine wichtige Rolle. Das Gemeinschaftshaus befindet sich in einem Wohngebiet in der Nähe des E-10-Teichs. Das Wohngebiet endet abrupt und geht in ein Erholungsgebiet mit Wanderwegen über. Die Konstruktionsform ist wohlüberlegt: „Es gibt insgesamt drei Volumen, die miteinander verbunden sind. Vom Erholungsgebiet aus betrachtet, bilden die Volumen einen schönen Verbindungspunkt zum Wohngebiet und umgekehrt. Wir haben das Projekt an der symbolischen Grenze zwischen Erholung und Wohnen gebaut“, so Bruno Spaas.

Privatsphäre

Dieses Projekt ist ein Gemeinschaftshaus mit einer einzigartigen Geschichte. Bruno Spaas erzählt: „Die Menschen, die in das Haus einziehen, mussten viel ertragen. Also haben wir das Gebäude einer dringend notwendigen Modernisierung unterzogen. Die Studios sind vor fremden Blicken geschützt und liegen abseits des Gemeinschaftsgartens, sodass die Bewohner ausreichend Privatsphäre genießen können. Die Berücksichtigung der Privatsphäre setzt sich in der akustischen Trennung und im Komfort fort. Auf diese Weise hört kein Bewohner etwas von den anderen Bewohnern.“

Copyright: Pieter Frans Gerda Geerts
Schönes Wohnen

Schönes Wohnen

Die Architekten von Bruno Spaas Architectuur sorgten für das gewisse Etwas, indem sie hochwertige Räume mit einzigartigen Elementen wie zum Beispiel einem großen offenen Fenster kombinierten. „Das wird im sozialen Wohnungsbau nicht oft gemacht“, erklärt Bruno Spaas. „Auch der gemeinschaftliche Raum ist größer als üblich und hat einen einladenden Charakter. Der Raum bietet Aussicht auf den Gemeinschaftsgarten und ist damit ein gemütlicher Ort im Haus. Die Grundstruktur des Projekts besteht aus Hanfkalk und Holzrahmen. Die Kombination aus Hanfkalk und Holzrahmen sorgt für ein ruhiges und kühles Raumklima und eine hervorragende Luftfeuchtigkeit. Kurzum: Das Gemeinschaftshaus ist ein angenehmer und schöner Ort zum Leben, der zudem in einer grünen Umgebung liegt.“

Zirkularität

Bei diesem Projekt wurde die Zirkularität in vielerlei Hinsicht angewandt. Bruno Spaas erläutert: „In das Fundament wurde nur ein Betonringbalken eingelegt, der mit Muscheln gefüllt wurde. Danach begannen wir mit der Suche nach einer ökologischen Bauweise, bei der so wenig Bauabfall wie möglich entsteht. So haben wir das Gebäude in Fertigelemente unterteilt. Jedes Fertigelement ist ein mit Hanfkalk gefülltes Holzskelett. Dank der Fertigteile konnte alles schnell montiert werden und fiel weniger Abfall an. Die Materialien sind außerdem menschen- und umweltfreundlich: Muscheln, Hanfkalk, Lehm, Fermacellplatten usw. Schließlich waren auch die Ziegel eine nachhaltige Wahl. Eine Ziegelfassade ist besonders pflegeleicht und bleibt sehr lange intakt.“

Die Ziegel sind eine nachhaltige Wahl: Eine Ziegelfassade ist besonders pflegeleicht und bleibt sehr lange intakt.

Bruno Spaas
Architekt bei Bruno Spaas architectuur

Rot, röter, am rötesten

„Da die Häuser in der Wohnstraße alle mit roten Ziegeln ausgestattet waren, wollten wir diese rote Farbe auf unser Projekt übertragen. Wir haben uns für eine Art Monolith entschieden, bei dem die rote Farbe den roten Faden bildet. Das Rot sorgte dafür, dass die Funktion des Verbindungspunktes sowohl möglich als auch erkennbar war. Dabei haben wir nach einem roten Dachziegel gesucht, der ein Solarmodul enthält – keine leichte Aufgabe. Ziel war es, einen roten Dachziegel mit einem dazu passenden roten Verblender zu verwenden. So sind wir bei Vandersanden gelandet“, erzählt Bruno Spaas.

Ein schöner Ziegel

Für dieses Projekt wählten die Architekten von Bruno Spaas Architectuur den atmungsaktiven Buchholz-Ziegel von Vandersanden: „Für uns war es sehr wichtig, dass die Konstruktion einen atmenden Charakter hat. Durch die Verwendung eines Ziegels mit einem Hohlraum entsteht sofort dieser atmende Effekt. Andererseits fällt der Ziegel auch unter die Rubrik Nachhaltigkeit, da er langlebig und wartungsarm ist. Der Buchholz-Ziegel hat das Projekt aufgewertet, da er dazu beigetragen hat, das von uns angestrebte Fassadenbild zu erreichen. Wir wollten eine spielerische Fassade, die Spaß macht. Wir haben dieses Ergebnis erreicht, indem wir in jedem Volumen mit einem anderen Mauerwerksverband gespielt haben. Schließlich ist der gewählte Buchholz-Ziegel von beträchtlicher Größe, was eine gewisse Robustheit mit sich bringt. All dies trägt zu einem schönen Gesamtbild bei.“

Stolz

Ein atypisches soziales Wohnungsbauprojekt, so nennt Bruno Spaas es selbst: „Bei derartigen Wohnungsbauprojekten rechnet man nicht unbedingt mit so einem Ergebnis. Bei sozialem Wohnungsbau denkt man normalerweise an strenge Architektur, niedriges Budget und wenig Spaß in der Konstruktion. Doch dieses Projekt ist alles andere als das. Ich bin zufrieden mit dem Gebäude, mit den Ziegeln und mit dem monolithischen Ganzen, das wir errichtet haben. Die Spaziergänger im Erholungsgebiet werden von den dortigen Elementen nicht abgestoßen und das Ganze ist gut in die Natur integriert. Außerdem wird dies ein sehr angenehmer Ort zum Leben für die Bewohner sein, und das freut mich sehr. Das macht für mich den Erfolg aus und ist letztlich der Grund, warum wir es tun.“

COPYRIGHT: PIETER FRANS GERDA GEERTS
Stolz

Zusammenarbeit

„Es war schön, mit Vandersanden zusammenzuarbeiten. Sie halfen bei der Suche nach einer passenden Lösung, und schon bald wurden konkrete Vorschläge unterbreitet. Wir suchten einen Ziegel in einer bestimmten Richtung und erhielten in kürzester Zeit Muster zur Auswahl. Im weiteren Verlauf bereitete Vandersanden Schilder mit Verbänden vor, was uns enorm half. Wir wandten uns auch an das Team von Vandersanden, um uns bei der Entscheidung über die Fugen beraten zu lassen. Kurz gesagt: eine einfache und angenehme Zusammenarbeit“, fasst Bruno Spaas zusammen.

Projektdaten

  • Typ: Wohnungsbau 
  • Stil: zeitlos 
  • Farbe: Rot
  • Fuge: mit Fuge 
  • Architekt: Bruno Spaas

Verwendeter Ziegel

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