Pflasterklinker normgerecht verlegen

Das Verlegen von Pflasterklinkern wird in den meisten Fällen nach wie vor in Handarbeit ausgeführt. Der Einsatz maschineller Methoden lohnt sich nur bei großen, homogen gemusterten Flächen und stellt in der Praxis eher die Ausnahme dar. Ein besonderes Augenmerk gilt bei beiden Arbeitsweisen der Einhaltung vorgegebener Fugenbreiten, die in technischer wie optischer Hinsicht eine wichtige Rolle spielen.

Vor dem Beginn der Verlegearbeiten muss die ordnungsgemäße Vorbereitung der Unterlage abermals überprüft werden. Je nach vorgesehener Belastung müssen die einzelnen Tragschichten den Vorgaben der spezifischen Regelwerke entsprechen, bei Nutzung als Straßenverkehrsfläche gilt beispielsweise Abschnitt 3.3.5 der RStO 12 (Oberbau/ Pflasterdecken). Um zu gewährleisten, dass Oberflächenwasser problemlos ablaufen kann, muss die Oberfläche der bis zur Standfestigkeit verdichteten Tragschichten bereits dasselbe Gefälle aufweisen, wie es auch für die Pflasterfläche selbst vorgesehen ist. Die ATV DIN 18318 schreibt eine abflusswirksame Neigung von 2,5 % vor, die entweder durch Querneigung oder durch eine Kombination aus Quer- und Längsneigung hergestellt werden kann. In der Ausführung der Arbeiten dürfen die eventuellen Abweichungen vom geplanten Wert nicht mehr als 0,4 % betragen.

Rastermaß zur Sicherheit nachprüfen

Sofern planerisch kein anderes Verlegemuster vorgegeben ist, werden Pflasterklinker flach und im Läuferverband (auch bekannt als Reihenverband) verlegt. Die Anordnung erfolgt mit versetzten Fugen, wobei der Versatz der Klinker mindestens ein Viertel von deren Länge betragen muss. Die Verlegebreite sollte schon während des Planungsprozesses auf das gewählte Rastermaß abgestimmt werden, das sich aus den Nennmaßen des ausgewählten Pflasterklinkerproduktes zuzüglich der Breite der erforderlichen Fugen ergibt. Dabei gilt es zu beachten, dass Pflasterklinker produktionsbedingt Maßabweichungen aufweisen können. Die nach DIN EN 1344 zulässige Maßspanne ist aber klar begrenzt und muss vor Einbau der Steine für jede Lieferung separat überprüft werden. Im Einzelfall kann das mit Blick auf die normgerechte Ausführung der Fugenbreite eine Anpassung des Rastermaßes zur Folge haben, wodurch andererseits aber in den Randbereichen der Pflasterung die Notwendigkeit von Schneidarbeiten entfällt.

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Rastermaß zur Sicherheit nachprüfen
Zurückhaltender Einsatz von Passsteinen

Zurückhaltender Einsatz von Passsteinen

Vor Beginn der Verlegearbeiten auf der eigentlichen Pflasterfläche müssen zunächst eventuell vorgesehene Randeinfassungen fertiggestellt werden. Dadurch wird ein seitliches Absinken der Unterlage verhindert. Für Randeinfassungen können speziell dafür vorgesehene Pflasterklinker genutzt werden, alternativ besteht die Möglichkeit zum Hochkant-Einbau der auch für die Fläche vorgesehenen Produkte. Erfordert das gewählte Verlegemuster an den Randbereichen den Einsatz von Passsteinen, so muss deren kürzeste Seite gegenüber der Randeinfassung ein Maß aufweisen, das mindestens ein Drittel der größten Kantenlänge und mindestens der Hälfte der Dicke des angelieferten Pflasterklinkers entspricht.

Passsteine, die mit einem Winkel von weniger als 45° sehr spitz zulaufen, sollten nicht zum Einsatz kommen. Erfahrungsgemäß fallen solche Steine sehr klein aus, beginnen sich schon nach kurzer Zeit zu lockern und gefährden in der Folge die Stabilität der Fläche insgesamt.

Tipp: Begrenzen Sie die Zahl der eingesetzten Passsteine auf ein absolutes Minimum und wählen Sie zur Herstellung von Übergängen und Anschlüssen ggf. eine andere Verlegeform, auch wenn die Lösung unter gestalterischen Gesichtspunkten gegenüber den Ansprüchen zurücksteht.

Spielräume bei der Fugenbreite

Entlang der Fugen darf der zulässige Höhenunterschied zwischen zwei ansonsten ebenen Pflasterklinkern nach dem Abrütteln nicht mehr als 2 mm betragen. An den Übergängen zu Randeinfassungen oder Einbauten muss das Klinkerpflaster 3 bis 5 mm höher eingebaut werden, neben wasserführenden Rinnen 3 bis 10 mm.

Wie wichtig es ist, dass die Vorgaben hinsichtlich der Fugenbreiten unbedingt eingehalten werden müssen, kann an dieser Stelle gar nicht genug betont werden. Zum einen ist es praktisch nicht mehr möglich, die Fugen unterhalb der nach DIN 18318 vorgeschriebenen Breite von 3 mm nach dem Verlegen der Pflasterklinker noch ausreichend zu füllen. Schlimmstenfalls führt die Unterschreitung des Wertes zu direktem Kontakt von Stein zu Stein, und spätestens beim Abrütteln der fertiggestellten Pflasterfläche können an den Kanten mehr oder weniger starke Schäden durch Abplatzung entstehen. Umgekehrt sollte die maximal zulässige Fugenbreite von 5 mm möglichst nicht überschritten werden, damit die fertiggestellte Oberfläche gegenüber Verformungen stabil bleibt. Mit Blick auf eventuelle Maßabweichungen der gelieferten Pflasterklinker sind im Einzelfall aber Fugenbreiten bis zu 7 mm tolerierbar. Ohne entsprechende Spielräume wäre die Herstellung eines regelmäßigen und geradlinigen Fugenverlaufes und damit eines einheitlichen optischen Eindrucks gar nicht denkbar.

Tipp: Kontrollieren Sie mittels Schnur und Winkel immer wieder, ob der Fugenverlauf in Längs- und Querrichtung auch in gerader Linie ausgeführt wurde und nehmen Sie ggf. entsprechende Korrekturen vor, bevor Sie die Arbeiten fortsetzen.

Abrütteln ohne Vibrationswalzen

So langlebig und widerstandsfähig Pflasterklinker auch sind, kann der Einsatz von Vibrationswalzen beim Abrütteln zu Beschädigungen der Oberfläche führen. Um das zu vermeiden, müssen die verwendeten Vibrationsplatten mit einer Platten-Gleit-Vorrichtung ausgestattet sein (z.B. einer Kunststoffschürze).

Nicht empfehlenswert ist es darüber hinaus, die Fugenbreite nach dem Ablegen der Pflasterklinker per Kantholz und Vorschlaghammer zu korrigieren. Sofern nötig, verwenden Sie zum horizontalen Ausrichten der Steine und zur Verhinderung von Abplatzungen besser ein Richteisen.

Schließlich gilt: Pflasterklinker sind Naturprodukte, und die Farbe der Steine kann bei gleicher Vorgabe in Nuancen unterschiedlich ausfallen.

Tipp: Reduzieren Sie eventuell störende Farb- oder Strukturschwankungen innerhalb einer zusammenhängenden Fläche, indem Sie Pflasterklinker aus gleichartigen Lieferungen (Paketen/Paletten) beim Verlegen grundsätzlich mischen.

Maschinelle Pflasterverlegung

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Maschinelle Pflasterverlegung mit Vandersanden

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