Prinzen-Carré: Krefeld ein Stück attraktiver gemacht

In der linksrheinischen „Samt- und Seidenstadt“ Krefeld mit seinen über 225.000 Einwohnern ist seit Ende 2021 ein auf fast 11.000 Quadratmetern großes neues Wohnjuwel entstanden. Dabei kam eine farblich moderne und optisch ansprechende Kombination aus Klinkerriemchen zum Einsatz. Produzent und Co-Investor hatten am Ende eine Win-Win-Lösung für beide Seiten mit einem wirtschaftlichen Clou entwickelt. Das Ergebnis ist für den Stadtbezirk ein wirklicher Eye-Catcher.

Krefeld, die Großstadt am Niederrhein hat viel Bestand an Klinker-Bauten aus der vor- und nachindustriellen Zeit. Er entstammt der hier einst florierenden Seidenstoffproduktion des 18. und 19. Jahrhunderts und prägt auch heute noch das Umfeld des neuen Prinzen-Carré. Nach fast zweijähriger Bauzeit sind bis Ende 2021 insgesamt 164 neue Wohnungen auf einem ehemaligen Gelände der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke (RWE) entstanden. Der fünfgeschossige Wohnkomplex liegt zwischen St.-Anton-, Prinz-Ferdinand-Straße und dem Preußenring im Herzen Krefelds. Das Carré umfasst einen etwa 2.000 Quadratmeter großen Innenhof mit einer Gartenanlage, quasi als Art Gemeinschaftsraum, für das Verweilen und Erholen. Die Nähe zum Krefelder Stadtgarten ist ein zusätzliches Plus.

Auffallend schön für die ziegelorientierte Umgebung

Auffallend schön für die ziegelorientierte Umgebung

Hier sollte der große, fünfstöckige Gebäudekomplex in Massivbauweise durch seine Fassade in den recht eng bebauten Umgebungsbestand optisch eingegliedert werden. Das gelang vortrefflich mit den hier gewählten NF-Klinkerriemchen „Vestero's Wall“ und „Iron Rock“, erinnert sich Volker Muehlenbeck vom Außendienst Brick Solutions bei Vandersanden. Muehlenbeck: „Im Zuge meiner Beratung fand ich im Bestand auch eine ziegelorientierte Umgebung mit vielen alten Gebäuden vor.“ Und: „Jetzt empfand ich, rote Riemchen, die hier vielleicht industriell und vintage-mäßig aussehen und somit das neue Prinzen-Carré ganz unauffällig in die vorhandene Bebauung eingefügt hätten, das wäre zu kurz gesprungen.“ Nein, es sollte doch hier ein Eye-Catcher direkt an einer vierspurigen, stark befahrenen Straße wie dem Preußenring entstehen, wo die Passanten sagen „Ja, das ist aber chic und sieht hochwertig aus“, so Muehlenbeck zur Idee rund um die Fassadengestaltung beim Prinzen-Carré. Das gelang: Mit einer Kombination von Strangpress-Riemchen für den etwas vorstehenden Fassaden-Bereich mit den Obergeschossen bis unten mit hellen Vestero's Wall-Riemchen gezogen wurde, jedoch abgesetzt mit einem dunklen Riemchen (Iron Rock) für die Parterre-Ebene. Muehlenbeck bestätigt: „Wir hatten Glück, dass eine zum Vestero's Wall wirklich optisch und von der Oberfläche her passendes dunkles Riemchen im Sortiment war, das sehr harmonisch dazu aussah.“

Voll kompatibel mit Dämmstoff-System

Neben der Optik spielten die besonderen Anforderungen an die Dämmung beim Prinzen-Carré eine wichtige Rolle. Hintergrund: Aufgrund der Erfahrungen und Nachwirkungen im Zuge der Grenfell Tower-Hochhausbrandkatastrophe aus dem Jahr 2017 ist man beim Prinzen-Carré statt der 160 auf eine 200 mm-Dämmstoffdicke mit einem nicht brennbaren Stoff übergegangen. So sind mit der starken Isolation durch Steinwolle die Wände noch stärker gegen Hitze und Kälte abgedämmt worden. Muehlenbeck bestätigt: „Ich musste letztlich nur die Kompatibilität meines Riemchens mit deren Dämm-System nachweisen." Und: "Das ist bei einem Strangpress-Riemchen in der Regel aber sehr einfach, weil die von ihren Parametern auf jedes Dämmstoff-System passen.“

Ziel: Eine schöne und wartungsfreie Fassade

Hinzu kommt die Investoren- und Bauleiter-Sicht, an die sich Ilja Greilich von der GK Verwaltungs-GmbH mit Sitz in Waldbröl erinnert: „Ziel war auf jeden Fall eine schöne aber auch wartungsfreie Fassade.“ Bekanntlich könne man derartige Gebäudekomplexe mit einer Putzfassade um einiges günstiger erstellen. Allerdings dürften die laufenden Kosten, wenn diese größeren Objekte im Bestand gehalten werden sollen, über die Jahre und Jahrzehnte diesen Vorteil wieder ausradieren. Mit einer vierspurigen, stark befahrenen Straße wie dem Preußenring vor der Tür, dürften die Ruß- und Feinstaubablagerungen sehr stark sein und einen neuen Anstrich möglicher Weise bereits schon nach acht bis zehn Jahren erforderlich machen. Auch Vandersanden Vertriebler Muehlenbeck ist sich sicher: „Das würde erhebliche Kosten im Unterhalt bedeuten – auf lange Sicht also eine Milchmädchenrechnung, wer bei einer Putzfassade auf die zunächst geringeren Kosten schielt.“

Ziel: Eine schöne und wartungsfreie Fassade

Winkelriemchen: Produktionstechnisches Problem clever aufgelöst

Allerdings stand die Wahl des Fassaden-Materials komplett aus Klinkerriemchen hier vor einer speziellen Herausforderung, weiß Volker Muehlenbeck noch ganz genau: „Das Prinzen-Carré sollte ja mit besonders viel Lichteinfall durch zahlreiche bodentiefe Fenster und einer Vielzahl an Balkonen den Innenräumen besonders Glanz verleihen.“ Muehlenbeck vom Außendienst Brick Solutions weiter: „Wir hatten hier einen massiv hohen Anteil an Winkelriemchen. Denn die Eckriemchen werden ja genau deswegen eingesetzt, um die Gebäude-, Fenster- und Balkonecken optisch so erscheinen zu lassen, dass diese sich nicht von einem gemauerten Stein unterscheiden lassen.“


Für diese perfekte Illusion wäre allerdings die Anzahl der erforderlichen Winkelriemchen exorbitant nach oben geschnellt. Muehlenbeck: „Ich glaube, in einem Prozentsatz von 35 im Vergleich zu den NF-Flächenriemchen.“ Produktionstechnisch wäre das zu einer Herausforderung geworden, so der Vandersanden-Außendienstmann, weil diese bei einem Brennvorgang in der obersten Lage auf dem Ofenwagen „normaler Weise einen Anteil von maximal 15 Prozent in der Verbund-Produktion ausmachen.“ Abgesehen davon, dass aus dem Bestand hätte sofort geliefert werden müssen, bedeutete das praktisch, „fast die dreifache Menge an Riemchen zu produzieren, um die benötigte Menge an Eckriemchen zu erhalten.“

Andererseits wären dann „am Ende des Tages einige Hunderttausend Riemchen – ohne die Winkelriemchen – zusätzlich auf Lager geblieben. Das wollte ich zusätzlich vermeiden und habe in einer zweiten Beratung eine Win-Win-Lösung für beide Seiten vorgeschlagen – ich habe mir dabei bewusst die Schuhe des Investors angezogen.“ Der Ausweg: Man verständigte sich darauf, diese Winkelriemchen nur im unteren Bereich mit den dunklen Iron Rock-Riemchen sowie die hellen Eckriemchen bei den exponierten Gebäudeecken der oberen Stockwerke einzusetzen. Womit man dann erst einmal eine fast sechsstellige Summe an Materialkosten einsparen konnte. Eine flexible, aber einfach umsetzbare Lösung, die, so erinnert sich Muehlenbeck, „mit ziemlicher Begeisterung aufgenommen worden ist.“

Folgeprojekte: Prinzen-Carré macht Schule

Dass diese Idee, die flexible Anwendung und die optisch modern-ansprechende farbliche Kombination der Klinkerriemchen an der Fassade des Prinzen-Carré, „Folgeaufträge an drei weiteren, interessanten Objekten“ auslöste, freut Muehlenbeck am Ende. Ilja Greilich als Co-Investor und späterer Bauleiter beim Prinzen-Carré bestätigt: „Für uns war entscheidend, dass pünktlich und auch im kompletten ersten Bauabschnitt 'aus einem Brand' geliefert werden konnte. Wir waren mit der Beratung, dem Service und dem Produkt extremst zufrieden.“

Projektdaten

  • Projekt - Prinzen-Carré
  • Adresse - Prinz-Ferdinand-Straße, 47829 Krefeld
  • Auftraggeber - GK Verwaltungs GmbH
  • Gestaltung - VIDALE SCHNITZLER ARCHITEKTEN PartGmbB
  • Jahr der Fertigstellung - 2021
  • Verwendete Produkte - Klinkerriemchen „Vestero's Wall“ und „Iron Rock“ im NF

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Unter den Eichen 13
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