Pflaster geht die Wand hoch

Ein 50 Jahre altes Backsteingebäude war die Basis für ein zeitgemäßes Wohn- und Gewerbeobjektes in Schwerin. Der Clou: Die Architekten Christine und Torsten Rutsch verwendeten die Vandersanden-Pflasterklinker der Außenanlage auch gleich zur Gestaltung der Erdgeschossfassade ihres „Mehrgenerationenhauses BO71“ und verlegten das Pflaster sogar im Aufzug und als Sockelleiste.

Mehrgenerationenhaus und Architektenkontor

„Unsere Idee war, ein bestehendes Gebäude in ein nachhaltig gestaltetes Wohn- und Gewerbeobjekt zu verwandeln”, berichtet Torsten Rutsch. In der Werdervorstadt, direkt am Schweriner See fand das Architektenpaar ein seit 20 Jahren leerstehendes, ehemaliges Verwaltungsgebäude der Stadtwerke. Gebaut aus massiven Backstein, war es ideal als barrierefreies Mehrgenerationenhaus und Architektenkontor geeignet.

Mit ihrem Nutzungskonzept konnten sich Christine und Torsten Rutsch schließlich auch in der öffentlichen Ausschreibung zum Verkauf des ehemals städtischen Gebäudes durchsetzen. Nur die massiven Backsteinmauern des einstigen Bürohauses sollten am Ende stehenbleiben. Die vorhandenen drei Ebenen plus Spitzdach wurden um ein Voll- und ein Dachgeschoss auf eine Nutzfläche von insgesamt knapp 1.300 m2 erweitert. Hinzu kam ein neues Treppenhaus samt Fahrstuhl für die 14 neuen Wohneinheiten sowie das Büro von rutsch+rutsch und eine weitere Gewerbeeinheit.

Die Obergeschosse der Fassade von „BO71“ sind mit Lärchenholz verkleidet, für das Erdgeschoss wählten die Architekten indes Ziegel. Die Außenwände komplett mit Verblendern auszustatten, kam aus gestalterischen Gründen nicht infrage. Mindestens ebenerdig sollte die Fassade jedoch massiver Natur sein, um mögliche Graffitis einfacher entfernen zu können.

Das Anbringen der Pflasterklinker als Verblender war unkompliziert. Da die Steine keine statischen Lasten tragen müssen und vielmehr einem optisch-ästhetischen Zweck dienen, ist die nötige Stabilität mit dem Aufkleben auf die darunterliegende Dämmschicht gegeben.

Lebendige Pflastermischung setzt Akzent

Die Pflasterung der Außenanlagen und die Verkleidung der Erdgeschossfassade ihres Mehrgenerationenhauses sollten nach den Vorstellungen von Christine und Torsten Rutsch einen frischen und abwechslungsreichen Eindruck vermitteln – als Kontrast zu der dunkelroten Ziegel-Farbgebung historischer Gebäude aus der Nachbarschaft. Geeignete Produkte fanden sich im Portfolio des Vandersanden-Strangpresswerks in der Oberlausitz.

rutsch+rutsch favorisierten die Mischung mehrerer Farben und entschieden sich schließlich für Pflasterklinker im Format KF52 (200x100x52mm). Die Steine sollten eine geschabte Oberfläche besitzen, wodurch die Struktur und die Zusammensetzung des Tons gut sicht- und fühlbar werden. Die Schweriner Architekten kombinierten die rote Sorte „Cortona“ mit dem kräftigen Orange von „Radeberg“, dem leuchtend gelben „Plauen“ und dem rot-blau-bunt geflammten „Zittau“. Damit die Verarbeitung auf der Baustelle möglichst einfach vonstattengeht, wurden die Klinker bereits im Werk im Verhältnis 1:1:1:1 vorgemischt.

Wo das Pflaster die Wand hochgeht. Der Übergang des Klinkerpflasters vom Boden auf die Fassade erzeugt eine besondere Atmosphäre.
Lebendige Pflastermischung setzt Akzent
Das 50 Jahre alten Backsteingebäudes wurde um ein Voll- und ein Dachgeschoss auf eine Nutzfläche von insgesamt knapp 1.300 Quadratmeter erweitert.
Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen

Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen

Dank Wärmepumpe, Dreifachverglasung und einer Vielzahl anderer technischer Vorkehrungen betragen die Nebenkosten weniger als 2 Euro/m2. Obendrein konnten Christine und Torsten Rutsch mit dem Bauprojekt dazu beitragen, den Standort Werdervorstadt deutlich aufzuwerten.

„Mit dem Übergang des Klinkerpflasters vom Boden auf die Fassade ist eine schöne Atmosphäre entstanden, über die wir uns jeden Tag aufs Neue freuen“, sagt Rutsch. Auch sonst ist Rutsch rundum zufrieden damit, wie aus dem einst leerstehende Bürogebäude am Ufer des Schweriner Sees ein Musterbeispiel für nachhaltig orientiertes Bauen geworden ist. Die Effizienz des Gebäudes liegt mit einem Energiebedarf von 14,6 kW/m2 sogar noch unter den Werten des Passivhaus-Standards.

„BO71“, wie das Mehrgenerationenhaus an der Bornhövedstraße 71 kurz genannt, gilt in Schwerin inzwischen als begehrte Wohnadresse und ist zugleich auch weit hinaus als Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen bekannt – inklusive Pflasterklinker, die nicht nur den Boden sondern gleich einen Teil der Fassade zieren.

Projekdaten

  • Adresse - Mehrgenerationenhaus
  • Ort: Schwerin
  • Projekt - öffentlicher Raum
  • Architekt - rutsch+rutsch architektur+szenografie
  • Baujahr – 2015
  • Verwendete Produkte - Cortona KF52, Zittau KF52, Radeberg KF52, Plauen KF52

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