Englisches Wohngebiet in Hoofddorp (NL)

Im Süden von Hoofddorp liegt Tudorpark, ein Wohngebiet mit einem besonderen Erscheinungsbild. Das Projekt wurde nämlich im typisch englischen Tudor-Baustil entworfen. Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Martine van Vliet entwarf den Plan.

Stadtarchitekt Fred Kaay wollte für dieses Projekt etwas Anderes. Etwas Englisches, romantisch und mit fließenden Linien.

Martine van Vliet
Landschaftsarchitekt

Tudor-Stil mit fließenden Linien und vielen Verzierungen

Oft entscheiden sich Stadtplaner und Architekten für gerade Linien, wenn sie ‚Polderdistrikte‘ entwerfen. Im Tudorpark sind gerade Linien selten. „Stadtarchitekt Fred Kaay wollte für dieses Projekt etwas Anderes,” erinnert sich van Vliet. „Etwas Englisches, romantisch und mit fließenden Linien. Gemeinsam mit der Stadt entschieden wir uns für den Tudor-Stil.” Dieser Baustil entstand während der Herrschaft der englischen Tudor-Dynastie von 1486 bis 1603. Der Stil ist geprägt von vielen Verzierungen im Mauerwerk, zum Beispiel Bögen, Treppengiebeln und Fialen. Die Häuser haben steile Dächer mit flachen Dachpfannen, Sprossenfenster und auffällige Schornsteine mit den charakteristischen chimney pots.  

Grüner öffentlicher Raum mit Pflastersteinen und Steinplatten

Van Vliet bereitete sich gründlich auf diese Aufgabe vor: „Normalerweise führe ich meine Recherchen selbständig durch, aber für dieses Projekt habe ich gemeinsam mit den Architekten auch eine Exkursion nach England unternommen. Dort fanden wir unglaublich viele schöne Gegenden vor, Ländereien und Dörfer, die uns dazu inspirierten, auch in Hoofddorp eine freundliche, englische Atmosphäre zu schaffen.” Nicht nur die Architektur der Häuser ist dabei wichtig. Auch die Einrichtung des öffentlichen Raums spielt eine große Rolle. 

Grüner öffentlicher Raum mit Pflastersteinen und Steinplatten

Pflasterklinker und Steinplatten

Van Vliet: „Zum Beispiel verwenden wir nicht nur Pflastersteine, sondern auch Steinplatten. Normalerweise begegnet man diesen Steinplatten bei einem Neubauprojekt kaum. Wir haben verschiedene kleine Plätze und Grünflächen geschaffen und haben Themen in die Bepflanzung aufgenommen, um Wiedererkennbarkeit zu erreichen. Eine großzügige Gestaltung mit Grün und Wasser passt gut zu Tudor, vor allem in Kombination mit dem  Holzfachwerk und den steinernen Brücken als Blickfang.” 

Pflasterklinker und Steinplatten

Einheit dank Gestaltungsregeln

Trotz der vielen verschiedenen Architekten, die an dem Plan gearbeitet haben, ist der Tudorpark zu einer stimmigen Einheit geworden. Martine van Vliet erzählt, warum das so ist: „Zu Beginn des Gestaltungsprozesses formulierten wir zunächst neun Regeln, an die wir uns als Planer halten sollten. In mehreren Workshops kamen wir zu den verschiedenen Haustypen, sahen uns an, wo wir Akzente setzen wollten und welche besonderen Elemente wir wieder zum Leben erwecken wollten. Es war toll zu sehen, wie sich jeder in den selbst auferlegten Beschränkungen den maximalen kreativen Freiraum geschaffen hat. Das Festhalten an diesen Regeln hat sich gelohnt. Wir haben Stil einheitlich durchgezogen, sodass der Bezirk tatsächlich eine stimmige Einheit bildet. Neubaugebiete sind nämlich heute meistens sehr unterschiedlich in ihrer Gestaltung.” 

Nuancen im Materialeinsatz

Nuancen im Materialeinsatz

Die Entscheidung für den Pflasterstein war wichtig, erklärt Van Vliet. „Die Straßen bilden die Hauptstruktur des Wohngebiets. Ich selbst finde sehr schön, dass das Ende der Straßen nicht zu sehen ist, weil die Straßen nicht geradlinig verlaufen. Dadurch entsteht eine räumliche Wirkung und die Straßen scheinen unendlich zu sein. Das Pflaster besteht überall aus den gleichen Pflastersteinen, die überall im gleichen Verband gelegt wurden. Auch hierdurch wird diese einheitliche Wirkung erzielt. 

Kleine Nuancen machen einen großen Unterschied

Auffahrten können mit den gleichen Steinen gestaltet werden, sodass die Steine sehr schön weitergeführt werden. Die einzelnen Bereiche des Wohngebiets weisen jedoch Nuancen im verwendeten Material auf. So haben wir einen gelben Klinker in Kombination mit einem roten Ziegel für die erste Insel verwendet. Die Straßen strahlen damit die Wärme aus, die zu dem Tudor-Stil passt.” 

Kleine Nuancen machen einen großen Unterschied

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